The Show must go on? Corona und die Hamburger Kulturszene

Dieser Blog wurde realisiert im Rahmen des Seminars "Medienkonzeption und -produktion" des 3. Semesters BA Medien und Information der HAW Hamburg. Projektleitung: Prof. Dr. Hanna Klimpe

Slamorona: Poetry Slams in der Pandemie

Die Corona-Pandemie hat deutlich Spuren hinterlassen. So sind ihre weitreichenden Folgen in allen Lebensbereichen zu spüren. Besonders die Kultur wurde von dem Lockdown hart getroffen: Abgesagte Veranstaltungen, leere Sitzplätze und verlassene Bühnen.

Über die Zeit hat sich der Poetry-Slam zu einem festen Bestandteil der Kultur entwickelt. Vor allem in Hamburg boomte zuletzt die Szene. Oft waren die Tickets für die Poetry-Slams schon im Voraus ausverkauft und die Säle waren  gefüllt mit Menschen, die gespannt den Poeten und Poetinnen lauschten, ihnen applaudierten und sie anschließend bewerteten. 

All das ist wegen Corona nicht mehr möglich. In unserer fünfteiligen Interviewreihe haben wir bekannte Gäste aus der Slam-Szene unter anderem gefragt, was es für Auswirkungen mit sich bringt, welche langfristigen Folgen zu erwarten sind und was sie den Menschen momentan lmit auf den Weg geben möchten.

DAVID FRIEDRICH

„Es wird niemals ganz sterben, aber die Hochzeit von Poetry-Slam ist wahrscheinlich vorbei“


David Friedrich nimmt nicht nur selbst an Poetry-Slams teil, sondern moderiert mit dem „Best of Poetry Slam“ auch eine der beliebtesten in Hamburg. Mit seinen Texten hat er schon zahlreiche Preise gewinnen können: Deutscher Meister, Hamburger Meister, Schleswig-Holstein-Meister und bayerischer Meister. Uns hat David erzählt, warum die neue Couch eine gute Investition war und die Neustart-Prämie wie ein Lottogewinn. Dennoch schätzt er den aktuellen Zustand und auch die Zukunft der Kultur-Szene als sehr kritisch ein und sorgt sich besonders um die Langzeitschäden.

MONA HARRY

„Vergesst eure Kulturszene nicht!“


Mona Harry ist Poetry-Slamerin, Moderatorin und Autorin. 2020 erhielt sie im Rahmen des Kunstpreises Schleswig-Holstein den Förderpreis. Über die Bedeutung solcher „Leuchtturm-Momente“, Auswirkungen von Corona-Leugner auf die Kulturszene und über das „Klischee der Entschleunigung“ hat sie mit uns im Interview gesprochen. Außerdem auch warum es so viel schöner ist, vor Live-Publikum zu reden als gegen schwarze Bildschirme und warum sie dennoch ebenso Chancen in der Corona-Zeit sieht.

TRISTAN QI

„Back to the roots“


Tristan Qi ist Poetry Slammer und Stand Up Comedian aus Norddeutschland. Er selbst sieht sich eher als „Wunderling“, der mit seinen teilweise surreal scheinenden Texten faszinieren möchte. Wie er mit seiner positiver Einstellung durch die Pandemie-Zeit kommt und warum ihm digitale Herzchen auf Instagram nicht so viel bedeuten wie tosender Applaus, hat er uns im Interview anvertraut. Außerdem auch, wie Stempel mit Humor zusammenhängen und warum es für die Kultur besonders wichtig ist, dass sich alle an die Maßnahmen halten.

TIMO KÜSEL

„Es macht sich eine „Keine-Bock-Stimmung“ breit“


Timo Küsel ist Poetry-Slammer, Veranstalter und darüber hinaus auch Manager der Agentur “Vorstadtslam”, eine der größten Agenturen für Poetry Slam in Hamburg. Aus diesen verschiedenen Blickwinkel hat Timo für uns die Hamburger Kultur- und Poetry-Slam-Szene während der Corona-Pandemie betrachtet. Er erklärt, warum „Indoor-Outdoor-Autokinos“ keine wirkliche Alternative zum klassischen Slam sind und warum es Zeit für das bedingungslose Grundeinkommen für Künstler wird. Trotz allem hat Timo seine Gelassenheit dabei nicht verloren.

ARNE POECK

„Slam lebt vom Publikum“


Arne Poeck ist Slam-Poet, Veranstalter und ein wahres Urgestein der Hamburger Slam-Szene. Seit mehr als 25 Jahren steht der „Slam-Liebhaber“, wie er sich selbst bezeichnet, auf der Bühne und trägt seine Texte vor. In seiner ersten Zoom-Konferenz überhaupt durften wir Teil eines spontanen „Haikus in 5-7-5“ von Arne Poeck werden und haben Einblicke in seine Slam-Statistiken erhalten. Im Interview hat er uns die Quelle seiner Inspiration gezeigt und erklärt, warum deswegen Auftritte vor Live-Publikum so entscheidend sind und „gleiches Recht für alle“ – für Kultur und Kirchen gleichermaßen – gelten sollte.

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